Schon in meinem Beitrag zum „Defekte Diesel-Rußpartikelfilter beim Fiesta Mk8“, hatte ich angedeutet das ich meine Mobilität vielleicht neu überdenken müsste.
Da die Reparatur von meinem Fiesta eine ganze Weile gedauert hat, habe ich die Wartezeit genutzt um den Markt zuprüfen ob und wenn ja welche Alternativen sich für mich ergeben.
Da ja scheinbar das Erfüllen der Euro 6 Abgasnorm nicht ganz einfach ist, müsste ich mir die durchaus berechtigte Frage stellen: „Sollte es wieder ein Verbrenner sein der diese Norm erfüllen muss/soll, oder besser etwas anderes?“
Euro 5 Fahrzeuge gibt es zu Hauff auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Denn bis September 2015 musste die Hersteller noch nicht auf die damals neu gültige Euro 6 Norm umstellen. Die Euro 5 Abgasnorm ist deswegen interessant, weil diese Fahrzeuge beim Abgastest nur auf Trübung gemessen werden, nicht auf Partikelanzahl. Das sollte zu schaffen sein, zumindest leichter als die Euro 6.
Natürlich hätte sich schon ein paar Autos die mir aus diesen Baujahren gefallen könnten, aber diese Fahrzeuge schon über 10 Jahre alt und neben den Ausstattungsdetails, welche es damals nicht gab, oder nicht nachrüstbar sind, könnte so ein Fahrzeug auch ein paar Probleme mit sich bringen welche bei älteren Fahrzeugen üblich sind.
Wenn ich ehrlich bin, dann möchte ich kein so altes Fahrzeug als Alltagsfahrzeug, auch wenn es verlockend klingt und deren Zuverlässigkeit zum teil wirklich nicht in Frage zu stellen ist.
Aber was dann? Ein modernes Fahrzeug welches keine Abgasprobleme hat und wahrscheinlich auch niemals haben würde, wäre ein Elektro-Fahrzeug.
Und aktuell gibt es ja auch schon elektrische Gebrauchtwagen die man sich leisten könnte. Wer hätte das gedacht?
Wenn ich bei Mobile.de einfach mal ein paar Spezifaktionen eingebe (Stand 04.24):
Elektrofahrzeug; Kaufpreis maximal 15.000 €uro; 4/5 Türen; Reichweite mindestens 300 km
Dann werden mir knapp 150 Fahrzeuge angeboten.
Das sind dann folgende Fahrzeuge:
Renault Zoe mit Miet-Batterie
VW E-Up VW E-Golf VII BMW i3 Opel Corsa-e Dacia Spring
Keines dieser Autos ist älter als 7 Jahre, alle würde mir für den Alltag reichen, denn eine Lademöglichkeit hätte ich rund 200 m von meiner Mietwohnung entfernt und mit 300 km Reichweite komme ich eine Woche gut hin, dank meinem Deutschlandticket (Bahnticket).
Also was hält mich noch auf ein Elektrofahrzeug zu kaufen?
Aktuell, nun mit reparierten Partikelfilter, hat mein `18ner Fiesta Diesel einen Gebrauchtwert von ca. 10.000 €uro. 5.000 €uro würde ich noch einmal oben drauf packen und hätte somit ein mögliches Budget von rund 15.000 €uro für einen gebrauchten Alltagsstromer übrig.
Und da bei mir in der nähe ein Opel Corsa-e (F) angeboten wird, habe ich mich auf dem Weg zum Händler gemacht und mir dieses Angebot genauer angeschaut.
Tatsächlich standen dort gleich zwei Corsas, welche aber fast identisch waren. Beide von Ende 2020, mit 136 PS, rund 50.000 km, 50 kWh Akku und einer rechnerischen Reichweite von über 330 km. Die Akkus haben einen Alterungszustand von rund 98,4%, das bedeutet das sie nur unwesentlich an Kapazität eingebüsst haben. Genutzt wurden die Fahrzeuge gewerblich, entsprechend musste der Händler diese umfassend aufarbeiten. Das ändert aber nichts an dem langweiligen metallic dunkelgrau in dem die Autos gehalten waren. Auch war für die erste Nutzung keine umfassende Ausstattung geordert worden. Zwar kann man schnell laden, eine Sitzheizung gibt es aber nicht. Über eine Anhängerkupplung brauche ich mir genauso wenig Gedanken machen wie über LED-Scheinwerfer.
Insgesamt waren die beiden Stromer zwar gute Autos, aber die Ausstattung echt mager und das war, neben dem schlechten Angebot für meinen Fiesta, der Grund mich gegen einen elektrischen Corsa zu entscheiden.
Mein Fiesta Mk8 hat, auch weil ich sie damals so auswählen konnte, eine aus meiner Sicht gute und praktisch bewährte Ausstattung, schon ab Werk. Diese habe ich natürlich nachträglich noch ergänzt um einige Details, welche ich heut nicht mehr missen möchte.
Die schon erwähnte Anhängerkupplung brauchte ich zwar bisher noch nicht ganz so oft, sollte aber dran sein. Hingegen sind die Sitzheizung und Frontscheibenheizung tolle Details die ich nicht mehr missen möchte. Der Campingausbau in meinem Mk8 macht ihn zu einem wirklich guten Reisebegleiter und ich kann mir nicht vorstellen das dies im Corsa auch so einfach umgesetzt werden kann. Und letztendlich war das der entscheidende Punkt an dem ich mich dann gegen das Elektrofahrzeug entschieden habe.
Um es noch mal deutlich zu machen: im Grunde ist der Corsa das bessere Auto und wenn ich mein Fiesta nicht so stark individualisiert hätte, gab es für mich keinen Grund nicht zu wechseln. Alle so oft aufgeführten Nachteile von Elektrofahrzeugen sind für mich an diesem Punkt irrelevant. Die Reichweite reicht für mich, mehrere öffentliche Lademögliche stehen mir zur Verfügung, das Auto lädt auch schnell genug, die Größe vom Fahrzeug reicht für mich und der Preis ist für mich auch ok.
Das ich mit meinem Fiesta nun eine Art Wette auf die Zukunft eingegangen bin, denn der Partikelfilter könnte in zwei Jahren ja wieder kaputt sein, ist mir klar, aber der Markt an günstigen, gebrauchten E-Fahrzeugen wird in der Zukunft eher wachsen, entsprechend kann ich die Situation in ein oder zwei Jahren neu bewerten und wie ich mich dann entscheiden werden kann ich jetzt noch nicht absehen.
Oder mit anderen Worten: gäbe es den Fiesta Mk8 als Stromer, mit ähnlichen Werten wie der Opel Corsa hat, hätte ich ohne groß zu überlegen sofort getauscht.
Im Anhang drei Bilder vom Fahrzeug und auch noch Kaufberatung zum Corse-e
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Opel Corsa-e (vorn).JPG
Beschreibung:
15" Stahlfelgen und Spritzlappen hat er auch nicht.
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234 mal
Opel Corsa-e (Cockpit).JPG
Beschreibung:
Man beachte das Display als Cockpit, es könnte auch ein Tablett sein.
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Opel Corsa-e (Kofferraum).JPG
Beschreibung:
Ähnlich groß wie beim Fiesta, unter der Matte ist kein weiteres Fach.
Anmeldungsdatum: 08.08.2005 Alter: 39
Geschlecht: Beiträge: 2904 Wohnort: Lübbenau Auto 1: Fiesta (Mk3) Chianti 1.3
Auto 2: Fiesta (Mk3) Rallye Umbau
Auto 3: Fiesta (Mk8) Alltagsauto
Verfasst am: 03.08.2024 17:38 Titel: Kostenpunkt: Benzin vs. Diesel vs. Elektro
Wenn es um Mobilität geht, sind, so behaupte ich einfach mal, für die meisten Menschen folgende drei Punkte am wichtigsten: Preis, Komfort und Verfügbarkeit.
Wir als Auto Enthusiasten denken da anders, aber in diesem Beitrag will ich auf die aktuelle Kosten der Elektro-Mobilität eingehen.
Seit je her fahre ich mit Benzin oder Diesel angetriebenen Fahrzeugen. So wie die meisten von uns. Das heißt wir kennen uns mit Tankstellen und deren Preisen aus. Wir wissen wann und wo es am günstigsten zu tanken ist. Das heißt wir haben uns längst damit abgefunden das die Preise nicht nur von Stunde zu Stunde, sondern auch im Wochen und Monats-Rhythmus schwanken. Sicherlich mag es den einen oder anderen Zeitgenossen geben dem die Kraftstoffpreise egal sind, aber wenn ich 10 Cent pro Liter sparen kann, dann mache ich das.
In den letzten Wochen, Monaten und Jahren gab es auf dem Strommarkt auch einiges an Bewegung. Die Stromrechnung für die eigene Wohnung, oder Haus, hat sich entsprechend verändert. Bei den Anbietern für Strom an öffentliche Ladesäulen war das nicht anders. Hier sind aktuell, je nach Anbieter Preise für die Kilowattstunde, kurz kWh, zwischen 39 Cent und über 1 Euro möglich. Im Vergleich zu Diesel und Benzin ist diese Spanne recht groß und zum Teil kommt auch noch eine Grundgebühr hinzu. Grundgebühren kennen wir von Tankstellen natürlich nicht, aber bei Stromanbieter sind sie quasi normal.
Aber wenigsten schwanken diese aufgerufnen Strompreise nicht so heftig, trotz der Preisanpassungen der letzten Monate.
Unabhängig davon was man für ein Auto fährt und mit welcher Energie dieses betank oder geladen wird, braucht man eine gewisse Menge für einen gewisse Strecke oder Belastung.
Der WLTP, ausgeschrieben und auf deutsch heißt das so viel wie: weltweit einheitliches Leichtfahrzeuge-Testverfahren, stellt eine standardisierte Verbrauchsmessmethode dar. Die Behauptung das dieses Testverfahren nichts mit der Realität zu tun habe, ist in dem Fall irrelevant, da dieses ein Testverfahren zur Vergleichbarkeit von Energieverbräuchen darstellt und nicht zur Ermittlung des Realverbrauchs. Zumindest nicht nach meiner Auffassung.
Für folgende Vergleichstest habe ich die WLTP Verbrauchswerte verwendet und die aktuell in meiner Region aufgerufenen Energiepreise.
Natürlich würde es Sinn machen einen Vergleichsausarbeitung von einem Fiesta zu machen. Da es aber diesen nicht als rein elektrisches Fahrzeug gibt, habe ich mich für die Alternative Peugeot 208 IIa entschieden. Diesen gibt es mit allen drei Antriebskonzepten.
Für meinen Vergleichtest betrachte ich den 1,2 l Benziner mit 75 PS, gebaut von 06.19 bis 05.22, mit dem 1,5 l Diesel mit 102 PS, gebaut von 06.19 bis 09.23. Fiesta Mk8 Besitzer könnten den Diesel auch unter ihrer Haube haben. Der kleine Benziner ist der Motor mit dem geringsten verbrauch, nach WLTP. Im Peugeot 208 II.
Den elektrischen 208 II gibt es mit einem 136 PS oder 156 PS Variante mit 14 bis 16 kWh Verbrauch auf 100 km. Als Berechungsgrundlage wähle ich die 16 kWh Verbrauch, denn es hat sich herausgestellt das es bei meinen ersten Berechnung unerheblich ist ob 16 oder 14 kWh/100 km.
Zunächst mal stellen ich fest das Diesel sowie Benzin einen gewissen Energieinhalt hat welchen man auch als kWh angeben kann. So entspricht 1 Liter Benzin 8,5 kWh und 1 Liter Diesel 9,8 kWh.
Davon ausgehend lässt sich der Verbrauch umrechnen und man bekommt folgendes Ergebnis:
Benzin 4,1 l/100 km = 34,85 kWh/100 km
Diesel 3,2 l/100 km = 31,36 kWh/100 km
Wenn man dies nun mit den 16 kWh/100 km vom elektrischen 208 II gegenüber stellt, wird deutlich wie viel besser der Wirkungsgrad vom E-Antrieb gegenüber den Flüssigen Kraftstoffen ist. Der Benziner braucht rund 54 % und der Diesel 49 % mehr Energie gegenüber dem Elektro.
Eigentlich ein klarer Fall – wenn da nicht der Preis für den Kraftstoff wäre.
Denn wie ich schon anfänglich aufgeführt habe, an der Zapfsäule, oder Ladesäule, zeigt sich was nun wirklich günstiger ist. Benzin kostet in meiner Region gerade (08.24) 1,68 €/l und Diesel 1,57 €/l. Wenn man dies wieder umrechnet in kWh bekommt man folgendes heraus
Der Strompreis an der Ladesäule beträgt aktuell bei ENBW und IONITY 39 Cent/kWh, zuzüglich einer Grundgebühr von 17,99 €/Monat, oder 11,99 €/Monat.
Das bedeutet das die elektrische Energie mehr als doppelt so teuer ist wie die flüssige.
Und damit ergeben sich folgende Preise pro 100 km, nach WLTP.
Benzin 6,89 €/100 km
Diesel 5,02 €/100 km
Elektro 6,24 €/100 km (zuzüglich Grundgebühr)
Die elektrische Variante hat gegenüber dem Benziner nur eine kleinen Vorteil und der Diesel stellt sich bei dieser Vergleichsberechung aktuell am günstigsten dar.
Zu Hause laden würde einen Vorteil sein, da man hier bereist ab rund 30 Cent/kWh den Strom bekommt, aber selbst mit diesem Strompreis hätte man nur einen geringen Vorteil gegenüber dem Diesel, 4,80 €/100km. Diese Möglichkeit lasse ich aber bewusst außen vor da ich in diesem Rechenbeispiel nur auf öffentliche Lademöglichkeiten eingehen möchte.
Wie lässt sich nun dieses Ergebnis Interpretieren?
Zunächst war ich schockiert das Energie in Form von Diesel oder Benzin so günstig ist im Vergleich zum elektrischen Strom. Zum anderen darf nicht vergessen werden das hier die WLTP Verbräuche als Grundlage der Berechnung dienen.
Wie sehen denn reale Zahlen dazu aus?
Laut der Internetseite Spritmonitor:
Benzin 5,87 l = 49,9 kWh/100 km = 9,86 €/100 km
Diesel 4,26 l = 41,75 kWh/100 km = 6,69 €/100 km
Elektro 18 kW/h 100 km = 7,02 €/100 km (zuzüglich Grundgebühr)
Wie zu erwarten war sind die Laborwerte vom WLTP eine gute Grundlage um für einen objektiven Vergleich, aber in der Realität erkennt man werden andere Verbräuche erzielt.
Trotzdem bleibt das Ergebnis das gleiche, der Diesel schlägt den Elektro knapp. Gegenüber dem Benziner ist der Elektro aber eine kostengünstige Alternative
Fazit:
Man könnte sagen das elektrisch fahren aktuell kein Kostenvorteil darstellt. Denn auch wenn die KFZ Steuern geringer ausfallen, so sind es die laufenden Kosten nicht zwingend.
Aber dies ist nur eine Momentaufnahme vom August 2024. Die Tatsache das wir tatsächliche elektrisch fahren können, das eine Ladeinfrastruktur besteht und auch gute und bezahlbare Fahrzeuge auf dem Markt sind, zeigt das die E-Mobilität längst eine Alternative darstellt.
Um das ganze noch abzurunden hier noch die aktuelle Preise bei mobile.de für 208 II, mit den genannten Motorisierungen:
Benzin ab 11.500 € (3.500 € Preisvorteil gegenüber dem Elektro = 2.083 l Benzin = 35.500 km)
Diesel ab 14.000 € (1.000 € Preisvorteil gegenüber dem Elektro = 637 l Diesel = 14.950 km)
Elektro ab 15.000 €
Es wurden nur Händlerangebote ausgewertet mit 50.000 km bis 100.000 km.
Wenn meine Berechnungen Fehler aufweisen bitte ich dies zu kommentieren.
Datenstand ist 08.24.
Quellen:
Strompreise von IONITY Internetseite, ENBW Internetseite und Maingau Internetseite
Fahrzeugpreise laut abruf von Mobile.de
WLTP Verbräuche laut Herstellerangaben bei Wikipedia
Realverbräuche von spritmonitor.de
Video Car Maniac BMW i5 vs. 520d
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Anmeldungsdatum: 19.09.2007
Geschlecht: Beiträge: 2957 Wohnort: Frankfurt/M Auto 1: Sierra II 1.8i Brillant StH
Auto 2: Sierra II 2.0i Brillant StH
Auto 3: Sierra II 4x4 Ghia
Auto 4: Capri III 2.3i S
Auto 5: Mondeo V 2.0 D ST Line Kombi
Verfasst am: 03.08.2024 20:32 Titel:
Vllt sollte man die Grundgebühr gg die KFZ Steuer rechnen, beide sind km unabhängig.
Nebenbei ist, wenn die Verbreitung hoch genug ist, mit der Einführung einer der Mineralölsteuer entsprechenden Stromsteuer zu rechnen. _________________ Zwinge niemanden zu seinem Glück
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